Projektbeschreibung
Die DB InfraGO AG beabsichtigt, die Bahnverbindung von Leipzig über Bad Lausick und Geithain nach Chemnitz zu elektrifizieren. Gleichzeitig ist der zweigleisige Ausbau der Strecke sowie eine punktuelle Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf bis zu 130 km/h geplant. Die Strecke 6385 wurde hierfür in einen Nordabschnitt von Leipzig nach Geithain und einen Südabschnitt von Geithain nach Chemnitz eingeteilt.
Die Bahnstrecke Neukieritzsch - Chemnitz Hbf wurde ursprünglich 1872 eingleisig in Betrieb genommen und später abschnittsweise zweigleisig ausgebaut. Im Jahr 1945 wurde das bis dahin vorhandene 2. Streckengleis als Reparationsleistung ausgebaut. Im Südabschnitt sind bisher nur die Abschnitte von Geithain bis Narsdorf und von Wittgensdorf bis Chemnitz - Küchwald wieder zweigleisig ausgebaut. Im restlichen Teil des Südabschnittes ist die Strecke immer noch nur eingleisig ausgebaut, wobei die älteren Ingenieurbauwerke, beispielsweise das Göhrener Viadukt, eine Breite für einen zweigleisigen Ausbau aufweisen.
Für die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des Südabschnittes wurde von GEPRO eine umfangreiche Bohrkampagne zur Erkundung des Baugrundes im Rahmen der Entwurfsplanung entwickelt und betreut. Hierfür wurden mehr als 20 Kernbohrungen bis in Tiefen von 20 m u. GOK, sowie Drucksondierungen für Ingenieurbauwerke und ca. 350 Kleinrammbohrungen und schwere Rammsondierungen bis in Tiefen von 8,0 m entlang der Strecke durchgeführt. Das hierbei gewonnene Probenmaterial wurde durch ein von GEPRO festgelegtes Laborprogramm umfangreich untersucht, um die anstehenden Böden bestmöglich zu bautechnisch zu beschreiben.
Anhand der Untersuchungsergebnisse werden von GEPRO Geotechnische Berichte für Streckenabschnitte, Eisenbahnüberführungen, Straßenüberführungen, Stützwände, Durchlässe, Bahnübergänge und Bahnsteige erarbeitet. In verschiedenen Bereichen wurden in Nachtsperrpausen Schotterschürfe angelegt um Probenmaterial des Gleisschotters und des Schutzschichtmaterials zu gewinnnen. Dieses wurde im Rahmen des Projektes untersucht und von GEPRO entsprechend seiner Abfallrelevanz bewertet. Weiterhin werden von GEPRO die hydrologischen Bedingungen bewertet und anhand von hydrologischen Berichten Empfehlungen für die Entwässerung des Gleiskörpers im Südabschnitt gegeben.
Zu den besonderen Herausforderungen des Projektes gehört unter anderem der große Umfang der durchgeführten Erkundungen, die teilweise schlechte Zugänglichkeit der Strecke sowie der enge Zeitplan.